3. Tag: Dienstag, 19. August

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Route des 3. Tages von Erfurt nach Gerbstedt
Weg [km] 
Erfurt 0
Stotternheim 8
Alperstedt 4,5
Schallenburg 5
Sömmerda 4
Leubingen 5,5
Schillingstedt 7
Hernleben 5,5
Oberheldrungen 3
Hauteroda 3,5
Wanderweg "Hohe Schrecke" nach Nausitz 8
Kloster Donndorf 2
Schönewerda 3
Heygendorf 0
Mönchpfiffel-Nikolausrieth 4,5
Allstedt 3
Wolferstedt 4,5
Mittelhausen 2,5
Einsdorf 0
Osterhausen 3,5
Bornstedt 3
Wolferode 4,5
Lutherstadt Eisleben 3
Volkstedt 3
Polleben 6,5
Helmsdorf 2,5
Gerbstedt 3,5
Summe 103


Erfurt Markt Erfurt Dom Erfurt Innenstadt Nach kurzer Stadtbesichtigung (Marktplatz, Dom und Innenstadt) geht es an der Hauptstraße nach Roter Berg. Dort habe ich mich im Gewühl des Verkehrs verzettelt: Ursprünglich sollte es nach Mittelhausen gehen, doch die Straße fand ich nicht. Stattdessen wählte ich die Bundesstraße, die nach wenigen Kilometern einen tollen (neuen) Radweg bot.

Die Landstraße von Stotternheim nach Alperstedt ist schon etwas holprig, der Preis für weniger Verkehr. Der Feldweg nach Kranichborn ist asphaltiert und passabel zu fahren. Hier ist man für sich.

Der anschließende "Wanderweg" nach Schallenburg läßt schon erahnen, was hier unter "Wandern" verstanden wird: Nicht unbedingt ein Volkssport. Der Weg ist eine erste harte Prüfung an das Rad - es ist Komfort in Bezug auf das, was noch kommt.
In Schallenburg zeigen sich die Ausmaße einer Hautpstraße, die aus den groben Pflastersteinen besteht. Dass hier kaum jemand mit dem Fahrrad fährt, ist doch klar.

Sömmerda ist eine nette Kleinstadt, die gerade halb "umgegraben" (erneuert) wird. Das Schauspiel der Straßenerneuerung hat sich in vielen Orten wiederholt.

Der weitere Weg nach Leubingen und Schillingstedt ist gemütlich und bietet den Gedanken freien Lauf. Leichtes Regenwetter kündigt sich langsam von Westen her an - nur eine leere Drohung.

Nach Herrnleben wird das Bild deutlich ländlicher; die Straße endet in Hauteroda. Ab da beginnt der grausamste Abschnitt der ganzen Rundreise: Ostdeutscher Wanderweg über die hohe Schrecke.

Der Feldweg führt zunächst moderat zum Wald. Die Traktoren wirbel wegen der langen Trockenheit viel Staub auf. Der Weg mutiert im Wald zum Trampelpfad und dünnt langsam aus. In gleichem Maße nimmt die Anzahl an Brennesseln und Brombeersträuchern zu. Am Schluss habe ich das Fahrrad mitsamt dem Gepäck fast nur noch getragen - von Weg oder Andeutung war nicht mehr zu sprechen. Nach längerer Flucherei findet sich schließlich ein breiter Forstweg, dem ich freudestrahlend folgte.
Damit war aber noch nicht Schluss: Der neue "Wanderweg" mit Abgang ins Tal zog sich ewig hin und hat das Wort überhaupt nicht verdient. Der Weg ist derart holprig und ungepflecht, dass ich zu Recht auch keinem Wanderer oder Radler begegnet bin.
Den Abschluss bildet eine 3 km lange Schotterpiste zur Hauptstraße.

Die Straße bis Heygendorf ist eine Erholung. Auf der fortführenden Straße nach Allstedt zeigte sich mir als "Wessi" eine weitere Überraschung auf: die Straße wandelt sich mitten in der Prärie von Alsphat nach Pflastersteinen. Die Geschwindigkeit wird automatisch reduziert. Das muss man mal erlebt haben - spätestens jetzt rächt sich ein schlechter Sattel.

In Allstedt geht es steil bergauf. Die Qualität der Straße wechselt mehrfach. Die Strecke bis Luthersadt Eisleben ist einfach zu fahren und besitzt viele neue Straßenabschnitte, die zur Erhöhung der Geschwindigkeit auffordern.

Von Eisleben bin ich etwas enttäuscht. Das ganze wird irgendwie verdümpelt. Hat man hier die Zeichen der Zeit verschlafen?

Den einfacheren Weg nach Polleben kann ich nicht finden, da heißt es den Umweg zu fahren. Hier kann ich wieder Bekanntschaft mit den Pflastersteinen machen, diesmal aber die unbequemen großen, auf denen man praktisch nicht richtig fahren kann.

Immer wieder treffe ich auf die typischen Pflasterstein-Dörfer, die einen zum Verweilen zwingen.

Das Schild kündigt an, dass die Straße nach/in Gerbstedt komplett gesperrt ist. Auch für das Fußvolk? Fast immer gilt das für Autofahrer. Am Ortseingang von Gerbstedt finde ich sofort eine urige Pension mit sympathischen Gastgebern, mit denen ich den nächsten Vormittag verquasselt habe.


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